Bleiben die Erntekörbe bald leer?

Im Mittleren Westen Amerikas hatten die Farmer aufgrund einer falschen landwirtschaftlichen Arbeitsweise den fruchtbaren Boden unter ihren Füßen verloren, die Lebensgrundlage vernichtet.

Die Farmer waren gezwungen, ihre Ländereien aufzugeben und zu verlassen.

Zuvor hatten riesige Bisonherden über Jahrtausende fruchtbarsten Boden aufgebaut.

Bei den Wanderungen haben die Herden ca. 75% des Grasbestandes niedergetrampelt und nur etwa 25% als Futter genutzt. Was war das Ergebnis? …..

Es entstanden mächtige, über Jahrtausende stabile Humusschichten, die ständig angewachsen sind!

Solange, bis die weißen Menschen kamen. Sie haben nicht nur die Indianer getötet oder vertrieben, sondern auch die Bisons fast ausgerottet, das Land gepflügt und Weizen gesät.

Weizen auf Weizen über Jahrzehnte in Monokultur brachte Jahr für Jahr gute Erträge, solange bis die Humusschicht verbraucht war.

In der Folge davon kam es zum Big Blow, den heftigsten Staubstürmen zu dieser Zeit.

Fruchtbarer Boden wurde buchstäblich vom Winde verweht und hat ganze Landstriche für die Landwirtschaft unbrauchbar gemacht.

Und heute, wenn man sich die Tendenz in Deutschland betrachtet, stellt man fest, wir sind auf dem besten Weg dort hin.

Wir müssen reagieren, und zwar jetzt!

Humusaufbau und volle Erntekörbe

Aus den Fehlern der amerikanischen Farmer können wir lernen und die richtigen Maßnahmen ergreifen. Die regenerative Landwirtschaft hat dafür einige Arbeitstechniken hervorgebracht.

Eine davon ist: Machen Sie es nicht wie die Farmer, sondern wie die Bisonherden!

Dazu braucht es nicht mal eine Bisonherde im Garten, obwohl das schon cool wäre.

Lassen Sie dort, wo Sie Gemüse ernten wollen, das Gras einfach mal höher wachsen und nutzen Sie dadurch den Anstieg der Biomasse auf dem Boden und im Boden für den Aufbau einer fruchtbaren Humusschicht.

Haben Sie den Mut und lassen Sie bis Mitte Mai, bis die Nachtfrostgefahr vorüber ist, das Gras auf Ihren Beeten einfach wachsen.

Ja, richtig gehört. Kein Jäten, kein Abdecken, kein Mulchen, kein Auszupfen, einfach wachsen lassen.

Mit einer gezielten Einsaat kann man den Effekt der Biomasseanreicherung noch verstärken.

Ist das Gras oder die Zwischenfrucht im Frühling dann min. 30cm hoch, kann es mit dem Bisonherdeneffekt losgehen.

Wir trampeln nicht, wir walzen.

Ihre Nachbarn werden verstohlen über den Zaun blicken und sich fragen, was machen denn die schon wieder. Nach Ihrer Ernte wird er Sie fragen, ob er sich das Ding mal ausleihen kann.

Meine neue Messerwalze ist das richtige Werkzeug dafür. Sie legt das Gras um und knickt die Halme ab wie einen Strohhalm. So wird das Wachsen des Grasbestandes oder der Zwischenfrucht empfindlich gestört.

Das Knicken der Grashalme verhindert das Wiederaufstehen und Weiterwachsen. Ist das Gras umgelegt, bildet der niedergewalzte Grasbestand eine Schutzmatte, die den Boden bedeckt und somit die Bodenbiologie vor direkter Sonneneinstrahlung, Trockenheit und Kälte schützt.

Die langsame Verrottung ergibt nun eine stetig fließende Nahrungsquelle für die Bodenlebewesen.

Die Kulturpflanzen nutzen die frei werdenden und von den Mikroben freigesetzten Nährstoffe für ihr Wachstum.

Mit dieser Technik arbeitet man auch in der Regenerativen Landwirtschaft auf großen Flächen.

Im Grenzbereich zwischen der Bodenoberfläche und der Schutzmatte aus organischem Material entsteht eine, ich nenne das die „Bodenfresszone“. In diesem Bereich ist die meiste Aktivität des Bodenlebens vorhanden.

Wird noch vor dem Walzen ca. 0,15Liter Holzkohle je m² in den Grasbestand gestreut, verringern sich die Nährstoffverluste während der Rottephase bei gleichzeitig verbesserter Humusaufbauleistung. Die Holzkohle durchwandert mit der Zeit die Bodenfresszone und nimmt dabei viele Nährstoffe auf. Dort wandern auch die Mikroben in die Holzkohle ein. Die Körpermasse der Mikroben erhöht den Anteil des gespeicherten Kohlenstoffs nochmals.

Im darauf folgenden Frühling werden Sie den Unterschied deutlich sehen.

Soll der Grasbestand durch Zwischenfrüchte ersetzt und das Beet dauerhaft für den Gemüseanbau genutzt werden, kann man dazu in das trockene, stehende Gras Buchweizen einsäen und anschließend das Gras niederwalzen.

Der Buchweizen etabliert sich schnell und wächst durch die niedergewalzte Grasschicht hindurch. Sobald er etwa 40 cm hoch ist, kann der Walzvorgang erneut durchgeführt werden. Die Beschattung durch den Buchweizen schwächt den Grasbestand weiter und drängt ihn zurück.

Bei mehreren Wiederholungen entsteht ein reiner Buchweizenbestand, der dann mit Leguminosen im Mischfruchtanbau etabliert werden kann.

Buchweizen kann schwer verfügbaren Phosphor im Boden mobilisieren, während Leguminosen Luftstickstoff binden. Eine Mischung dieser Pflanzen stellt dadurch Nährstoffe bereit, die nach dem Walzen von den Gemüsekulturen genutzt werden können.

Beispiel einer optimierten Vorfruchtmischung für die Frühjahrsaussaat:

PflanzenartFunktionAnteil (% der Reinsaatstärke)
BuchweizenSchneller Aufwuchs, Phosphormobilisierung50 %
AlexandrinerkleeFrühjahrs geeignet, gute N-Fixierung25 %
SommerwickeRobuste Leguminose, gute Bodenlockerung10 %
PerserkleeRasche Bodenbedeckung, frühe Blüte15 %

Warum diese Mischung gut funktioniert:

  • Buchweizen keimt ab 8–10 °C, wächst schnell → starke Unkrautunterdrückung ab Mai.
  • Alexandrinerklee liefert Biomasse und trägt zur Stickstofffixierung bei.
  • Sommerwicke wächst anfangs langsam, ergänzt später durch Durchwurzelung und Stickstoffbindung den Nährstoffvorrat und die Bodenstabilität.
  • Perserklee bringt frühe Blüte und Biodiversität, füllt Lücken im Bestand.

Nach dem Walzen der Zwischenfruchtmischung oder des Grasbestandes verbleiben die Wurzelreste im Boden und werden vom Bodenleben abgebaut. Die dabei freigesetzten Nährstoffe stehen den Kulturpflanzen zur Verfügung.

In die niedergewalzte Mischung pflanze ich die Gemüsepflanzen, die in Erdpresstöpfen vorgezogen wurden. Dazu werden im passenden Abstand Pflanzlöcher ausgestochen, mit einer Kaffetasse voll Wurmkompost das Bodenleben zusätzlich stimuliert und die Gemüsepflanzen eingesetzt.

Das passende Werkzeug für das Ausstechen der Pflanzlöcher gibt es bei mir im Shop.

Während der ganzen Kulturdauer wird die Fläche immer wieder gemulcht und aufkommende Spontankräuter mit der Sichel abgeschnitten. Sie bleiben als Mulchmaterial zwischen den Gemüsepflanzen liegen.

Mit dieser Methode steigt nicht nur der Humusgehalt im Boden. Auch die Anzahl sowie die Vielfalt der Mikroben, die unsere Pflanzen ernähren, erhöht sich ständig.

Eine Folge davon sind höhere Erträge von inhaltsstoffreicherem und geschmacklich besserem Gemüse auf dem Teller. Vollwertige Nahrung kann nur durch vollwertige Böden entstehen.

Ein weiterer interessanter Punkt ist der Verzicht auf tierisch basierten Dünger (veganer Gemüseanbau).

Ein gewalzter Grasbestand oder Gründüngung liefern alles, was die Kulturpflanzen und das Leben im Boden brauchen, sodass auf tierischen Dünger verzichtet werden kann.

Ich habe für dieses System eine bedarfsgerechte Messerwalze für den Hobbygarten und den Marktgarten entwickelt.

Mit noch weniger Arbeitsaufwand und weniger Bodenbearbeitung kann man keine Gemüsepflanzen kultivieren.

Gärtnern mit dieser Messerwalze ist die Königsdisziplin im Bodenaufbau!

Und wie immer, erst wenn sich ein neues Werkzeug in meinem Garten bewährt hat, kommt es zu unseren Produkten im Shop dazu.

Die Messerwalze

PS: Die Messerwalze ist jetzt auch mit Transporträdern ausgestattet. Das erleichtert den Transport zu den Beeten enorm. Haben Sie schon eine Messerwalze ohne Räder von mir bekommen, kann ich die Räder auch als Zubehör nachliefern. Melden Sie sich einfach bei mir.

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