Die Sendung ist draußen. Die Reaktionen sind heftig!
In agrarheute hat Sabine Leopold die Sendung „Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Erde“ kommentiert und sich auch ausführlich mit meinem Beitrag zur Sendung auseinandergesetzt.
Der Kommentar zeigt, dass diese Zeitschrift ganz auf der Linie der Agrarbosse, des Bauernverbandes, des Forums für moderne Landwirtschaft usw. liegt.
Haben sie Angst vor Veränderung? Oder woher kommt diese heftige Reaktion auf die Sendung?
Bloß keinen Gegenwind aufkommen lassen, lautet das Motto. Deswegen werden fleißig Meinungen manipuliert.
Die Politik und die Agroindustrie haben es geschafft, zwei ideologische Blöcke zu errichten, die sich feindlich gegenüberstehen – nur, um die Interessen der Agrarindustrie zu wahren.
Dahinter steckt eine sehr einfache Strategie, eine billige Psychotechnik. Man muss einer Gruppe von Menschen nur einreden: „Wir sind die Besseren“, „Wir sind die Erleuchteten“, „Wir sind die, die es wissen“. Diese Menschen tolerieren alles, nur keine andere Meinung. Eine sachliche Diskussion wird bei dieser Strategie von vornherein ausgeschlossen.
Statt Zusammenarbeit wird Konkurrenz gefördert. Glauben Sie, das geschieht zum Wohle der Menschen?
Das jüngste Beispiel für diese Technik war und ist die Diskussion um die Corona-Impfung. Auch hier wurden zwei Lager geschaffen, die sich bis heute feindlich gegenüberstehen.
Ich bin mir sicher, dass der Kommentar von Sabine Leopold bei den betreut denkenden Mitgliedern unserer Gesellschaft großen Anklang finden wird.
Langfristig wird sich die Wahrheit jedoch nicht verbiegen oder verleugnen lassen. Die Zeit des Vertrauens in die Chemiekonzerne ist abgelaufen.
Ein Beispiel: In den USA hat DuPont ein Vermögen für Schadensersatz für krankmachende Chemikalien gezahlt. Auf Netflix gibt es einen Film mit dem Titel „Vergiftete Wahrheit“, der die Teflon-Lüge thematisiert. Teflon galt als harmlos, doch es hat DuPont mehrere Hundert Millionen Dollar Schadensersatz gekostet – und vielen Menschen das Leben.
Wer glaubt, dass Politik und Agroindustrie es gut mit den Menschen meinen, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Die konventionelle Agrarindustrie hat große Angst, das Schicksal der Stromversorgungsriesen zu teilen. Diese Konzerne fürchteten ebenfalls, überflüssig zu werden.
Erinnern wir uns: Als die Photovoltaik begann, dachte man, ein paar Hippies mit ihren 1-kWp-Solaranlagen seien kein Problem. Die Konzerne und Lobbyisten beruhigten sich, schmückten sich mit grünen Federn und fühlten sich sicher.
Zehn Jahre später mussten die Stromgiganten erschrocken feststellen: „Oh je, wir werden überflüssig!“ Die Entwicklung lief so gut, dass die Menschen die Stromkonzerne bald nicht mehr brauchen werden.
Genauso arbeite ich mit meinen Methoden der Wurmkompostierung zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Ich versuche, die Lebensmittelerzeugung wieder auf eigene Beine zu stellen und den Landwirten die Unabhängigkeit von externen Betriebsmitteln zurückzugeben.
Damit sind, wie man aus dem Kommentar entnehmen kann, nicht alle einverstanden.
Die einfache und unkomplizierte Herstellung und Anwendung der Wurmkompostierung macht so manche etablierte Branche überflüssig. Mit dieser Technik verlagert sich das Können weg von der chemischen Industrie hin zu den Landwirten, die so mehr Unabhängigkeit zurückgewinnen können.
Welche Dimensionen das annehmen kann, zeigt eine Wurmkompostanlage, die wir für einen Entsorgungsbetrieb gebaut haben. Der Betreiber verarbeitet Grüngut von einem Wertstoffhof seiner Gemeinde. Diese Anlage kann Saatgutimpfmaterial für Getreide bereitstellen, das für etwa 60.000 Hektar ausreicht.
Sind unabhängige, nicht steuerbare landwirtschaftliche Betriebe ein Problem?
Dieser Umstand sorgt anscheinend jetzt schon für heftige Reaktionen!
Kommentar von agrarheute:
Öffentlich-rechtliche Werbeveranstaltung
Dass Hans Söhl seine Humusaufbau-Produkte im großen Stil verkauft, vergisst die Reportage zu erwähnen. „Er hat sogar eine Maschine zur Ausbringung konzipiert.“ Ach was.
Stattdessen folgt eine mehrminütige öffentlich-rechtliche Werbeveranstaltung, die den Eindruck hinterlässt, Söhl sei nicht nur selbst Landwirt, der Lebensmittel gesünder anbaut als alle anderen, sondern er helfe „interessierten“ Kollegen ganz uneigennützig, mit seinen Produkten von Pflanzenschutzmitteln loszukommen wie von einer Droge.
„Söhl geht es um eine grundlegende Veränderung der Landbewirtschaftung“, erklärt die Sprecherin.
Und ums profitable Geschäft … aber das sagt sie nicht.
Die Recherchen zu meiner Arbeit sind recht oberflächlich ausgefallen. Es wird auch gleich noch der Neidhammer ausgepackt und kräftig geschwungen – typisch deutsch, da kann keiner etwas dafür.
Eine fachlich fundierte Kritik war wohl nicht möglich, also versucht man halt einen persönlichen Angriff durch Diffamierung.
Kommentar von agrarheute:
Im vorliegenden Fall ist unter anderem die Rede von Hans Söhl, der innerhalb von zehn Jahren, so der Kommentar, aus einem „heruntergewirtschafteten Acker“ mit „zusammengefahrenem“ Boden einen „blühenden Waldgarten“ gemacht hat. Er ließ Laub auf dem Boden verrotten und beimpfte die Fläche mit Humus. Landwirtschaft, wie sie in den Augen von ZDF und Filmemachern sein soll. Gut, auf dem ehemaligen Acker wächst nichts Essbares mehr. Aber hey: Es blüht schön.
Sabine Leopold hat mir geschrieben, dass sie Landwirtschaft studiert hat und als Agrarredakteurin arbeitet. Da frage ich mich, wie es jemandem mit diesem Vorwissen und als erfahrene Journalistin in einer landwirtschaftlichen Fachzeitschrift entgehen konnte, was ein Waldgarten ist.
Nach Ihrem Kenntnisstand ist ein Waldgarten also eine Fläche, auf der nichts Essbares wächst, sondern es nur schön blüht?
Zur allgemeinen Beruhigung: Ein Waldgarten wird die Menschen nicht hungern lassen.
Die Kulturform eines Waldgartens und die darauf basierende Syntropische Landwirtschaft ist das produktivste Anbausystem, das der Mensch je entwickelt hat!
Der durchschnittliche Weizenertrag in Deutschland lag in den letzten zehn Jahren bei etwa 7,5 bis 7,8 Tonnen pro Hektar. Im Vergleich dazu wäre dieser Ertrag in einem Waldgartensystem eine Missernte!
Den Feind hat agrarheute/Sabine Leopold auch schnell ausgemacht: Hannes Jaenicke und der noch gefährlichere Hans Söhl, der das, was er sagt, auch gleich in die Tat umsetzt.
Den Kommentar von Sabine Leopold habe ich ausgedruckt, zusammengefaltet und mit Büchern zur Wurmkompostierung beschwert – davon habe ich viele, auch sehr dicke und schwere!
Ich habe einen Eimer darunter gestellt, um den Angstschweiß der Agrarlobby, der zwischen den Zeilen hervordringt, aufzufangen. Mein Büro soll schließlich nicht absaufen!
PS: Liebe Sabine Leopold, wenn Sie wieder an einem Bioladen vorbeigehen und Abscheu empfinden, dann gehen Sie schnell weiter und betreten Sie diese Ökohölle lieber nicht.
Essen Sie lieber einen Apfel oder eine Banane aus konventionellem Anbau. Denken Sie daran, dass die 28 Pestizidbehandlungen – vom Austreiben der Bäume bis zur Ernte – auch an Ihnen nicht spurlos vorübergehen.
Das ist jedoch alles kein Problem, denn die Hersteller und Prüfinstitute bescheinigen stets die Unbedenklichkeit der Produkte!
Am Ende unseres Lebens wird man eine Probe unserer sterblichen Überreste nehmen und im Labor analysieren. Dann wird entschieden, ob wir auf den Friedhof oder auf eine Sondermülldeponie gehören.
Wie das wohl ausgeht?
Den vollständigen Kommentar von agrarheute zur Sendung finden Sie unter:
PPS: Wege, wie es auch anders gehen kann, erfährt man zum Beispiel bei der IG Boden. Dort finden am 20.11. und 21.11.2024 die Bodentage statt.
IG gesunder Boden – Bodentag 2024
Es werden Lösungen und Perspektiven für eine neue Landwirtschaft diskutiert und gezeigt. Jeder ökologische Fortschritt in der Lebensmittelproduktion wird uns allen nutzen.
Beitragsbild: Copyright Tango Film GmbH
One response
Super Antwort 🙂
Habe den Kommentar von Sabine auch mit grossem Erstaunen gelesen…